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Jedes Jahr fallen in Deutschland wegen des Lehrermangels Hunderttausende Unterrichtsstunden aus. In Sachsen verordnet Kultusminister Conrad Clemens (CDU) den Lehrern deshalb Mehrarbeit, will u.a. Ausgleichsstunden streichen. Wie dringend der Kampf gegen Unterrichtsausfall und Lehrermangel ist, zeigen brisante Zahlen aus Sachsens Nachbar-Bundesland Thüringen, die BILD exklusiv vorliegen. Dort war der Unterrichtsausfall im ersten Halbjahr 2024/25 so schlimm, dass Schüler in 60.986 Fällen keine Zeugnisnote bekommen haben. Das entspricht einem Anstieg von 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für die ganze Republik dürfte die Dunkelziffer deutlich höher sein – doch in anderen Bundesländern wird bislang nicht ermittelt, ob und wie sich Unterrichtsausfall auf die Notenvergabe in Zeugnissen auswirkt. Lesen Sie auch Überblick zum Schulstart: So viele Lehrer fehlen in Ihrem Bundesland Die Politik hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Lehrermangel in jedem Bundesland! Vorstoß von Sachsens Conrad Clemens: Minister fordert: Lehrer sollen mehr arbeiten! Sachsens Kultusminister Conrad Clemens macht Ernst beim Kampf gegen den Stundenausfall. Sogar die wichtigsten Fächer sind dabei: Allein in Thüringen kamen 156 Kinder ohne Deutschzensur auf dem Zeugnis nach Hause. Bei 26 Schülern war in Mathe keine Leistungsbewertung möglich. Für das Fach Musik erhielten 12.323 Schüler keine Abschluss-Zensur. In Ethik sind es 7897 Schüler, in Kunsterziehung 7596, in Chemie 5236, in Physik 4638, in Geografie 2928, in Fremdsprachen 2283, in Sport 1927, in Sozialkunde 1575, in Geschichte 1195 und in Biologie 1025 Schüler. An Regelschulen fällt jede 7. Stunde aus Alarmierend: Insgesamt meldete jede dritte allgemeinbildende Schule (324 von 958) Lücken im Zeugnis. Rein rechnerisch ist nahezu jeder Vierte von 257.000 Schülern in Thüringen betroffen. Was in der Statistik besonders auffällt: Regelschüler sind viermal häufiger betroffen als Gymnasiasten. Was sind die Gründe? Bei der letzten Stichprobe der Thüringer Schulämter im November fiel an Thüringens Regelschulen jede 7. Stunde aus. An Gemeinschaftsschulen wurde jede 9., an Gymnasien jede 10. und an Grundschulen jede 11. Stunde gestrichen. Ein Sprecher von Thüringens Bildungsminister, Christian Tischner (CDU), zu BILD: „In Thüringen wurden seit vielen Jahren weniger neue Lehrer ausgebildet als alte ausscheiden. Überall dort, wo bestimmte Fächer aufgrund des Lehrermangels nicht oder nur fachfremd unterrichtet werden können, wächst die Zahl der nicht erteilten Zeugnisnoten.“ Sein Versprechen: „Die neue Landesregierung erarbeitet deshalb gerade ein Paket mit mehr als 20 Maßnahmen, um mehr Lehrkräfte auszubilden, schneller einzustellen und Seiteneinsteiger besser zu unterstützen.“
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